Der Autor, Regisseur und Produzent Volker Schlöndorff wird am 12. Mai bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises mit dem Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film ausgezeichnet. Das ZDF überträgt die Gala am gleichen Abend.
Volker ist ein Meister seines Fachs und hat das deutsche und internationale Kino auf eine Art und Weise geprägt, die ihresgleichen sucht. Ich freue mich von ganzem Herzen, dass wir mit dem Ehrenpreis einen wunderbaren Menschen und Macher würdigen, der sich seit sechs Jahrzehnten mit größter Hingabe, mit Leidenschaft und Liebe dem Kino widmet. Dabei hat er sich auch immer mit ausgeprägtem politischen Bewusstsein komplizierten, gesellschaftskritischen Themen gestellt.
Alexandra Maria Lara , Präsident:in der Deutschen Filmakademie & Vorsitzende der diesjährigen Ehrenpreisjury
Zur Person des Ehrenpreisträgers 2023 Volker Schlöndorff, ausgezeichnet für herausragende Verdienste um den Deutschen Film
Volker Schlöndorff gestaltet die Geschichte des deutschen Films seit fast sechzig Jahren maßgeblich mit und zählt zu den wenigen heute noch Aktiven des Neuen Deutschen Films mit internationalem Erfolg. Nach dem Schulabschluss zog der 1939 geborene Schlöndorff nach Paris und entdeckte dort seine Leidenschaft für den Film, arbeitete als Volontär und Assistent bei Louis Malle, Jean-Pierre Melville und Alain Resnais.1965 drehte er sein Regiedebüt DER JUNGE TÖRLESS (1966). Der Durchbruch gelang ihm 1975 mit der Adaption der Heinrich-Böll-Erzählung DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM, den er gemeinsam mit Margarethe von Trotta inszenierte. Mit der Verfilmung von Günter Grass‘ gleichnamigen Roman DIE BLECHTROMMEL (1979) gelang es Schlöndorff schließlich, international auf sich aufmerksam zu machen: Er wurde mit der Goldenen Palme in Cannes, dem Oscar® für den besten fremdsprachigen Film und dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Große internationale Produktionen folgten, darunter die Adaption von Arthur Millers Drama TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN (1985) mit Dustin Hoffman und John Malkovich oder die Verfilmung von Max Frischs gleichnamigem Roman HOMO FABER (1991). Zu seinem umfassenden Werk zählen Produktionen wie das RAF-Drama DIE STILLE NACH DEM SCHUSS (2000), DER NEUNTE TAG (2004), RÜCKKEHR NACH MONTAUK (2017) oder zuletzt der Dokumentarfilm DER WALDMACHER (2021). Nach der Wende setzte sich Schlöndorff für die Rettung der ehemaligen Ufa/Defa-Studios in Babelsberg ein. Unter seiner Leitung wurde ein moderner Medienstandort auf dem historischen Gelände geschaffen.
Volker Schlöndorff gehört zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie und wurde für sein filmisches Schaffen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mehrfach mit dem Bundesfilmpreis, mit der Goldenen Palme in Cannes, dem Oscar®, dem César, dem Ehrenpreis des Hessischen Filmpreises und des Bayerischen Filmpreises sowie dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Die Ehrenpreisjury
Wir danken den Mitgliedern der Ehrenpreisjury unter dem Vorsitz der Akademie-Präsidentin Alexandra Maria Lara, Wolfgang Becker, An Dorthe Braker, Katja Eichinger, Kalle Friz, Peter Hartwig, Sherry Hormann, Thomas Kufus, Matthias Müsse und Dennenesch Zoudé.